Herr von Fersen, was hat die Psyche des Menschen mit dem Artenschutz der Tiere zu tun?
Lorenzo von Fersen, Forscher und Artenschutzmanager am Nürnberger Tiergarten erzählt uns seine Geschichte - vom Aufwachsen in der Argentinischen Ökoregion Pampa, die den Grundstein für seine Naturliebe gelegt hat, einem Vater, der ihm das Schwimmen im offenen Meer lehrte und einem Lehrer, der ihn in die Faszination Biologie einführte. Die lässt ihn bis heute nicht mehr los. Sein Augenmerk liegt auf der Erforschung kognitiver Fähigkeiten von Tieren. Die direkte Begegnung von Meeressäugern in ihrem biologischen Habitat, aber auch das Beobachten von „arbeitenden“ Brieftauben entfachen immer wieder die Leidenschaft für Naturgeschöpfe. Wie nehmen Tiere ihre Umwelt wahr und besitzen sie ein Problemlöseverhalten? Haben Tiere eine Persönlichkeit? Lorenzo von Fersen ist ein brennender Forscher und betont, ohne das wissenschaftliche Ergründen der Meeressäuger käme auch der Naturschutz, der Schutz der Meere und der Unterwasserwelt, nicht weiter. Die Biodiversität hat im Laufe der letzten 40 Jahre für ihn als Forscher sichtbar abgenommen - einige Arten sind ganz ausgestorben, der La-Plata-Delfin gilt als stark bedroht. Sein klarer Appell zum Erhalt des Artenreichtums, im Kampf gegen den Klimawandel, beinhaltet aber auch einen anderen Aspekt: „Wir müssen den Menschen retten, um der Natur zu helfen“, betont von Fersen und meint damit das Problem des Beifangs durch Fischer*innen, die für den Lebensunterhalt ihrer Familien kämpfen müssen. Das nachhaltige Bewirtschaften und Schützen der Meeres- und Küstenökosysteme und die Regelung der Fangtätigkeiten geht Hand in Hand mit gegenseitigem Verständnis, dem Einander-Zuhören und gemeinsamen Lösungsstrategien. Und was könnte uns näher zur Natur und dem Schutz derselbigen bringen als ein lebensfroher Blick auf unser menschgerechtes Habitat.
Weitere Infos:
- Website des Tiergarten Nürnberg
- Mehr über Lorenzo von Fersen und sein Engagement für Mensch und Tier
- Lesen Sie hier Genaueres über das SDG 14
- Das Bildungszentrum thematisiert in der Rubrik „Global denken. Lokal handeln.“ diverse Fragestellungen zur ökologischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Transformation.
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