Daniel Schreiber, wie über etwas sprechen, über das man nicht sprechen kann?
Mehr denn je zeichnet sich unser Leben durch wachsende Unsicherheit aus - und wir sind nicht dazu bereit, das in vollem Maße anzuerkennen. Doch das müssen wir – meint Daniel Schreiber, der das Literaturfestival texttage.nuernberg 2022 in der Katharinenruine eröffnet hat. Auch wenn das Gespräch um die ernsten Themen kreiste, es wurde auch viel gelacht. Und das Publikum stellte viele kluge Fragen.
Daniel Schreiber, geboren 1977, studierte in Berlin und New York Literatur und Theaterwissenschaften, Slawistik und Performance Studies. Er ist tätig als Übersetzer und als freier Journalist, seine Texte sind in der Zeit, im Tagesspiegel, in den Zeitschriften Weltkunst, Philosophie Magazin, Literaturen und Theater heute, in Deutschlandfunk Kultur und in vielen Kunstkatalogen und Aufsatzsammlungen erschienen. Schreiber ist Autor der Susan-Sontag-Biografie "Geist und Glamour" (Aufbau Verlag, 2007) sowie der persönlichen Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" (2014), "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (2017) und „Allein“ (2021, alle drei Hanser Berlin). Er lebt in Berlin. Das aktuelle Buch: Allein (Hanser Berlin 2021) Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen? Im Rückgriff auf eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Daniel Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft. Können Freundschaften eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein? Texttage | Texttage Nürnberg
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